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  • Tilo Geisel

Fotoziel Stechlinsee in Brandenburg


Im Norden des Landes Brandenburg, an der Grenze zu Mecklenburg Vorpommern durchzieht eine Kette von Seen die von Moränen geprägte, eiszeitlich überformte Landschaft. Sie ist das Herzstück des heutigen Naturparks „Stechlin-Ruppiner Land“. Ausgedehnte naturnahe Buchenwälder und Seen, darunter eine Vielzahl Klarwasserseen sind charakteristisch für den Naturpark. Der Stechlinsee, oder auch kurz der Stechlin ist der größte und auch bekannteste unter den Klarwasserseen. Sein Name wurde von dem slawischen Wort „steklo“ – Glas abgeleitet. Schon die namentliche Abstammung deutet auf eine glasklaren, nährstoffarmen See mit großer Sichttiefe hin. Er ist wohl einer der letzten dieser Qualität in Norddeutschland.

Den See erreicht man, ausgehend von der kleinen Ortschaft Neuglobsow, in wenigen Minuten zu Fuß. Wie beschrieben glasklar mit kiesigem Grund. Dicke, alte Bäume – mächtige Kiefern, aber auch Rotbuchen säumen das Ufer und haben sich im Kampf um das Sonnenlicht weiter übers Ufer geneigt. Ständiger Wellenschlag unterspülte die Wurzeln und so werden die Bäume dem See geopfert. Auf dem Weg zur Nordbucht fallen z.T. steile, bewaldete Abhänge direkt bis ans Ufer.

Bei einer Größe von ca. 425 ha benötigt man für eine Umwanderung ca. 5 Stunden. Die Vielzahl an Buchten, ein abwechslungsreiches Ufer und der totholzreiche, z.T. urig anmutende Waldbestand, machen den Weg besonders interessant. Ich erfuhr daß der See eine beachtliche Tiefe von ca. 69,5 m hat und erst in den letzten 15.000 Jahren entstanden ist. Seine Nährstoffarmut ist auch der Grund dafür, daß an seinen Ufern kaum Schilf wächst. Das Pflanzenwachstum reicht im See bis in eine Tiefe von ca. 18 m. Armleuchteralgen bilden ausgedehnte unterseeische „Wiesen“ und in 50 m Tiefe sollte es so hell sein, daß man gerade noch Zeitung lesen kann.

Wegen seiner Morphologie und des Sauerstoffreichtums im Tiefenwasser ist der Stechlin als Maränensee einzustufen. Er beherbergt auch die einzige endemische Wirbeltierart Brandenburgs - die Fontane Maräne.

Doch der Stechlinsee ist nicht immer so anmutig. Wie Fontane bereits schrieb, bleibt jedes Gewitter an ihm hängen. Schnell schaukeln sich die Wellen hoch, so daß der See förmlich schäumt. Wegen seiner „Launigkeit“ und auch hinsichtlich seiner Form, die an ein Kreuz erinnert, ranken sich Sagen und Geschichten um den See, er hat etwas geheimnisvolles, mystisches. Erinnert sei an dieser Stelle an die Sage vom „Roten Hahn“.

Für fotografische Ausflüge lohnt der Weg von der Badestelle zur Sonnenbucht, dabei ist ein kleiner Abstecher auf den Fenchelberg lohnend. Von hier hat man einen schönen Blick auf den See. Die steil zum Ufer abfallenden Hänge mit einem alten Buchenbestand, durchsetzt mit Kiefer und Totholz inspirieren immer wieder zu neuen Bildideen. Ein erweitertes Standardzoom 24 –70 mm reicht für die meisten Anwendungen. Allerdings sollte dennoch mit einem Stativ und auch mit Polfilter gearbeitet werden. Dieser erlaubt zumindest in Ufernähe einen „Einblick“ in den See.

Der naturinteressierte Besucher kommt im Gebiet auf jeden Fall auf seine Kosten. Eine gute Übersicht über das Gebiet erhält man im Naturparkhaus Stechlin in Menz (www.naturparkhaus.de ) oder über den Link http://www.stechlin-ruppiner-land-naturpark.de

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