Der Darß, besteht aus drei landschaftlich durchaus verschiedenen Abschnitten, dem Fischland, dem Darß und dem Zingst. Die nacheiszeitlich entstandene Küstenlandschaft ist heute infolge der Küstendynamik immer noch von Abtragungen und Anlandungen geprägt.
Das stetige Einwirken von Wind, Wellen, Frost und auch der Sturmfluten führte an den Steilufern der Westküste zu einem anhaltenden Küstenabbruch. Das abgetragene Material wird mit der Strömung nach Norden getragen und schließlich am Nordrand des Darß abgelagert. Der Anlandungsprozess verlagert die Nordspitze des Darß (Darßer Ort) immer weiter in die Ostsee.
Nehrungen und Haken sind typische Landschaftsformen des Darß. Neben der Meeresströmung hat der Wind maßgeblichen Anteil an der Landschaftsentstehung. Abgelagerter Sand wurde zu teilweise meterhohen Dünen aufgeweht. Zwischen den Dünenwällen (Reffe) befinden sich die teilweise noch wasserführenden oder vermoorten Dünentäler (Riegen). Insbesondere auf dem Neudarß (nördlich von Ahrenshoop) entstand im Ergebnis des Wirkens unterschiedlicher Prozesse eine abwechslungsreiche Küstenlandschaft.
Der Darßwald ist ein urwüchsiger, teilweise gespenstisch anmutender Bestand aus Kiefern und Rotbuchen, durchsetzt mit Erlenbrüchen, Mooren und Kleingewässern. Der Waldbestand reicht im Westen bis an die Küste und verleiht dem Darßer Weststrand ein besonders eindrucksvolles Bild. Der stetige Westwind hat die Bäume im Küstenbereich in auffälliger Weise geformt. Es entstanden teilweise skurril anmutende Wuchsformen, die „Windflüchter“.
Die vielfältige Küstenlandschaft, zahlreiche Lebensraumtypen und die dort vorkommenden Pflanzen und Tierarten waren ein wesentlicher Grund dafür, daß der nördliche Bereich des Westdarß Bestandteil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft wurde. Diese landschaftliche Vielfalt von Steilufern, Flachufern, Mooren, Dünen, Wäldern, ausgedehnten Schilfgebieten und Bodden ist sonst nirgendwo an der Ostseeküste zu finden.
Der Darß ist auch für Landschaftsfotografen ein lohnendes Ziel. Mit Brennweiten von 16 bis 500 mm ist man für alle Fälle gut ausgestattet. Begegnungen mit Rothirschen bei Tageslicht oder den wenig scheuen Sanderlingen erfordern auch mal eine längere Brennweite. Für die meisten Fälle reicht ein 24 -120 mm Standardzoom. Auf jeden Fall ist ein Polfilter zur Entspiegelung des Wassers, ein Verlaufsfilter oder für besondere Effekte ein 64-fach ND-Filter natürlich mit Verwendung eines Statives zweckmäßig. Für die Landschaftsfotografie lohnt eine Strandwanderung nördlich von Ahrensoop oder der Rundweg am Leuchtturm auf dem Norddarß.